DARKNESS & LOVE - Weil du mir gehörst.


DARK ROMANCE

Kein Licht ohne Dunkelheit. Keine Zärtlichkeit ohne Schmerz.

Ich führe dich.
Ich unterwerfe dich.
Ich liebe dich.
Weil du mir gehörst.

Diego und Ramon... beide wollen Josephine.

Aber sie kann nur einem von ihnen gehören.

Ramon
Josephine reizt mich. Ihre Augen sind so lebendig und tiefgründig wie das Meer. Aber für mich gibt es keine Liebe ohne Unterwerfung, keine Zärtlichkeit ohne Schmerz. Ich bin ein Dom.
Ist sie bereit, mir in die dunkle Welt zu folgen? Und kann ich mich nach langer Zeit wieder auf echte Gefühle einlassen?

Josephine
Das erste Mal bin ich meiner behüteten Umgebung entkommen, stehe auf eigenen Beinen und werde ernst genommen. Ich bin frei und das Leben in Tokio ist wahnsinnig aufregend. Vor allem wegen meiner beiden Mitbewohner. Welche Frau würde es nicht genießen, zwischen zwei heißen Kerlen zu stehen?

Diego
Natürlich liebe ich Luisa. Die Affäre mit Josephine ist auf die Zeit meines geschäftlichen Aufenthalts hier begrenzt. Nach meiner Rückkehr werde ich meine Verlobte heiraten. Oder ist es doch ein Fehler und unsere Beziehung ist nichts anderes mehr als eine Fassade? Jetzt gibt es Josephine und sie hat mich verzaubert. Wie soll ich mich entscheiden?

 

 



LESEPROBE:

 

Zunächst glaube ich für den Bruchteil einer Sekunde, dass mir meine vom Alkohol verwirrte Fantasie einen Streich spielt, doch dann realisiere ich, dass da tatsächlich eine fremde Frau auf dem Bett kniet.

 Es ist eine Japanerin, die für ihre zierliche und kleine Gestalt erstaunlich große Brüste hat. Das kann ich so schnell erkennen, weil sie nackt ist, wenn man mal von den Fesseln und der Augenbinde absieht. Und sie ist wunderschön, fast überirdisch. Ihre Haut ist weiß und makellos, ihr schwarzes Haar trägt sie zu einem kurzen, etwa kinnlangen Bob geschnitten, wodurch man ihren schlanken Hals sieht, der ihre Zerbrechlichkeit unterstreicht.

 Die Position, in der sie dort vornüber gebeugt kniet, erinnert mich natürlich sofort an die, in der Ramon mich an seinem ersten Abend hier gesehen hat. Der Unterschied ist nur, dass die Frau auf seinem Bett sehr viel bewegungsunfähiger ist. Zwischen ihren Fußgelenken ist eine Stange befestigt, die ein Schließen der Beine verhindert. Außerdem ist sie nicht lose mit einer läppischen Seidenkrawatte, sondern mit straffen Seilen gefesselt, die in einem kompliziert aussehenden System um ihren Oberkörper, ihre Arme, die Taille und die Oberschenkel geknotet sind. Ihre Augen sind mit einer schwarzen Maske verdeckt, so dass sie mich nicht sehen kann, obwohl ihr Blick theoretisch genau in meine Richtung geht.

 Ohne einen klaren Gedanken fassen zu können, starre ich sie an als wäre sie ein Traumbild, das mich in seinen Bann zieht. Die Frau verharrt dort unbeweglich, fast wie eine Puppe oder eine Wachsfigur. Nur das leichte Heben und Senken ihrer Schulterblätter verrät, dass sie atmet.

 Ich bin so von dem unwirklichen Bild eingenommen, dass ich für den Moment Ramon völlig vergesse.

 Als ich eine leichte Berührung auf meinem Nacken spüre, fällt er mir allerdings schlagartig wieder ein. Ich will herumfahren, bin aber wie gelähmt. Er muss geräuschlos von hinten an mich heran getreten sein und mit der Fingerspitze über meine Halswirbel gestrichen haben. Alles an mir kribbelt. Die Berührung fühlte sich zugleich eiskalt und heiß wie Feuer an.

 Mühsam schluckend wende ich meinen Kopf und sehe ihn über die Schulter an.

 Mir stockt der Atem.

 Ich habe in den letzten Tagen viel an Ramons Tattoos gedacht und versucht, mich an sie zu erinnern. Nun sehe ich sie auf einmal aus nächster Nähe wieder vor mir. Er trägt zwar eine lange Hose, aber sein Oberkörper ist nackt. Nun begreife ich auch, warum er so kalte Finger hat, denn in der Hand trägt er eine kleine Schüssel mit Eiswürfeln.

 Zwar weiß ich nicht, was ich sagen soll, öffne aber die Lippen ein wenig, um eine Entschuldigung zu flüstern, dass ich hier stehe und in sein Schlafzimmer starre. Aber Ramon, der so dicht neben mir steht, dass ich die Wärme seiner nackten Haut spüre, legt mir den Zeigefinger auf die Lippen und lässt mich verstummen, bevor auch nur ein Ton aus meinem Mund gekommen ist.

 Dann streichelt er mir ganz kurz mit dem Finger über die Wange, schiebt sich an mir vorbei und betritt den Raum. Mein Gesicht scheint zu glühen. Die Liebkosung war so flüchtig, dass ich mich frage, ob ich sie mir vielleicht nur eingebildet habe.

 Ramon hat die Tür nicht geschlossen und ich bleibe wie angewurzelt stehen, beobachte, wie er den Raum durchquert, das Schälchen mit dem Eis auf einer Kommode abstellt und stattdessen etwas anderes in die Hand nimmt. Die Frau reagiert auf das leise Geräusch, das beim Abstellen der Glasschale entsteht, und zuckt leicht zusammen, ohne jedoch ihre Position zu verändern.

 Ob ich weggehen sollte? Natürlich sollte ich das! Andererseits weiß er, dass ich hier stehe und weder hat er mich weggeschickt, noch die Tür geschlossen. Die Szene hat mich so in ihren Bann gezogen, dass ich mich nicht losreißen kann.

 Ramon beachtet mich nicht mehr, sondern geht langsam und mit geschmeidigen Bewegungen aufs Bett zu. Ich schnappe erschrocken nach Luft, als ich sehe, dass der Gegenstand, den er von der Kommode genommen hat, eine dünne Gerte ist.