LOVING A BASTARD BABY - Tristan & Vanilla


DARK ROMANCE

Auf einer paradiesischen Palmeninsel liegt ein Luxusbordell, in dem die größten Gangster der Welt verkehren. Täglich passieren Schiffe mit Drogen und Waffenlieferungen die türkisblauen Gewässer und es ist noch nicht lange her, dass der feine, weiße Sandstrand rot von Blut war.
Tristan und Vanilla sind tief in die mafiösen Machenschaften ihrer Familien verstrickt. Ihre Ehe wurde aus geschäftlichen Zwecken von ihren Vätern arrangiert und bleibt emotionslos, bis Vanilla Opfer eines brutalen Übergriffs wird. Als Tristan seine junge Ehefrau rettet, entstehen langsam Vertrauen und Zärtlichkeit zwischen ihnen.
Doch plötzlich taucht unerwartet ein Schatten aus Vanillas Vergangenheit auf: Es ist der „Bastard“, der es auf die Position von Tristans Vater abgesehen hat. Und um sein Ziel zu erreichen, schmiedet er einen sadistischen Plan...

Dieser Roman ist Teil 1 der Reihe „Islands in the Dark“.
Jeder Band der Reihe ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den anderen gelesen werden.
Teil 2 wird voraussichtlich im Mai 2018 erscheinen.

 

 



LESEPROBE:

 

Träge lasse ich meinen Blick zur Flügeltür schweifen, die auf den Balkon hinausführt. Es ist spät am Nachmittag. Die Palmen werfen lange Schatten in den Raum. Die leichten, weißen Vorhänge bewegen sich seicht im lauen Wind. Meine Frau lehnt am Türrahmen und raucht.

Wie ein schläfriger, satter Kater betrachte ich ihre geschwungene Silhouette. Ihre dunkelblonden Locken fallen in sanften Wellen auf ihren gebräunten Rücken. Sie ist nackt.

„Vanilla“, sage ich.

 Bevor sie mich geheiratet hat, trug meine Frau den verheißungsvollen, ja, engelhaften Namen Vanilla De Angelis und wenn man meine zierliche, makellose Schöne so ansieht, hätte er durchaus zu ihr passen können. Aber sie ist ein durchtriebenes Luder. Nun trägt sie meinen Ring am Finger und ist eine Shady. Das steht ihr insofern zumindest besser.

Ich habe eine raue Stimme, die jeder sofort hört, auch wenn ich leise spreche. Vanilla reagiert trotzdem nicht, wie in den meisten Fälle, wenn ich etwas zu ihr sage.

 Wir lieben uns nicht. Unsere Ehe wurde von unseren Vätern organisiert und da wir beide nicht die Eier haben, uns ihnen zu widersetzen, haben wir zugestimmt. Ohnehin hat es keine große Rolle gespielt. Es war wie ein Besuch beim Zahnarzt. Etwas unangenehm, aber notwendig.

 Für Vanilla war die Heirat sogar eine Verbesserung. Ihr Vater ist kein geringerer als Jesus De Angelis, einer der mächtigsten Drogenbosse des Landes. Die Macht meines Schwiegervaters reicht bis in die obersten Ränge. Er könnte den Präsidenten stürzen oder einen blutigen Bürgerkrieg entfesseln. Seine einzige Tochter hat er bis zu ihrer Vermählung wie ein kostbares Raubtier in einem goldenen Käfig weggesperrt. Bis zum Tag unserer Trauung hatte Vanilla die Privatinsel, auf der sein schwer bewachtes Anwesen liegt, noch niemals verlassen.

 „Los, bring mir ein Glas Wasser“, füge ich jetzt hinzu. Sie dreht sich langsam zu mir um, so dass ich ihr liebliches Gesicht im Profil sehe. Nachdem sie noch einen Rauchring geblasen hat, schnippt sie die Zigarette nach draußen ins gleißende Gegenlicht und durchschreitet anmutig den Raum. Vanilla hat den schwingenden, aufrechten Gang einer Königin. Ihre straffen Brüste wippen bei jedem Schritt leicht auf und ab. Es gibt Männer, die töten würden, um sie einmal ficken zu dürfen.

 Gott, wie sie mir auf die Nerven geht.

 Sie gießt Wasser aus der Kristallkaraffe in ein geschliffenes Glas und kommt damit auf mich zu. Ihre grünen Augen funkeln. Es passt ihr nicht, wenn ich ihr Befehle erteile und ich tue es auch nur, um ihr eine Gefühlsregung zu entlocken.

 Denn normalerweise langweile ich sie. Vanilla würde nichts lieber tun, als mich sitzen zu lassen und abzuhauen. Aber das kann sie nicht, weil meine Sharkmen die Bucht mindestens so gut im Blick haben wie die Leibwachen ihres Alten seine Insel bewachen.

 Nun steht sie neben dem Bett und ich bedeute ihr mit dem Kopf, es auf den Nachttisch zu stellen. Das tut sie nicht. Stattdessen schüttet sie es mir mit einem süßen Lächeln mitten ins Gesicht.

 Dann knallt sie das Glas auf das Tischchen, dreht sich mit wehenden Locken um und will wieder wegstolzieren. Aber ich packe sie am Handgelenk und halte sie mit eisernem Griff fest.

 „Ich sollte dich übers Knie legen, du kleines Biest“, stoße ich hervor und wische mir mit der freien Hand das Wasser aus den Augen.

 Vanilla wirft mir über die Schulter einen abfälligen Blick zu und erwidert lapidar: „Wenn du es bloß tätest! Dann würde hier wenigstens mal etwas passieren.“

 Sie hat keinen Deut Angst vor mir. Typen wie ihr Vater oder ihre Brüder würden sie für eine solche Nummer grün und blau prügeln, aber sie weiß ganz genau, dass ich ihr nichts tue. Nicht, dass ich ein Pazifist oder Gewaltverächter wäre, ganz und gar nicht. Aber Frauen rühre ich nicht an.

 Es wäre mir ein Leichtes, sie in dieser Position über meinen Schoß zu zerren. Dieses Mal hätte ich sogar nicht übel Lust dazu. Da sie es allerdings geradezu darauf anlegt, scheidet die Möglichkeit aus. Stattdessen ziehe ich sie mit einem Ruck zu mir aufs Bett, so dass sie rittlings auf mir landet.

 „Ablecken“, sage ich, ohne ihren Arm freizugeben. Das Wasser hat sich über meinen ganzen Oberkörper verteilt, sammelt sich zwischen den Wölbungen meines Waschbrettbauchs und in meinem Bauchnabel.

 Vanilla grinst.

 Natürlich vögeln wir miteinander, sogar mehrmals am Tag. Was sollten wir anderes machen? Wir sind seit drei Monaten verheiratet und haben kaum etwas zu tun. Den Großteil meiner Geschäfte erledigen meine Leute für mich und dass Vanilla sich nicht für die Leitung des Haushalts oder für Häkelarbeiten interessiert, brauche ich wohl kaum zu erwähnen.

 „Tristan“, haucht sie mit ihrer Honigstimme. „Du hast mich vor einer knappen halben Stunde flachgelegt und heute Morgen auch schon. Wenn du es jetzt schon wieder schaffst, verdienst du eine Auszeichnung.“

 Ich mustere ihr schmales Gesicht mit den vollen Lippen, dem eleganten Näschen und den großen Katzenaugen. Sie hat einige kleine Sommersprossen auf Nase und Wangen, die einen Bruch zu ihrer perfekten Schönheit darstellen und sie nur umso reizvoller machen.

 „Wer hat gesagt, dass ich dich flachlegen will?“, erwidere ich liebenswürdig und ziehe sie dichter an mich, so dass ihre Brustwarzen meine Haut berühren. „Leck das Wasser ab, das du verschüttet hast, Vanilla.“

 Gehorsam lässt sie ihre geschickte, rosa Zunge über meine Muskeln gleiten und wirft mir dabei einen Blick zu, aus dem ihre ganze Raffinesse spricht.

 „Du wirst es gleich wollen, Tristan“, sagt sie nur.